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Aleppo: „Wir müssen alles wieder aufbauen, aber wir sind nicht allein“

06 Oktober 2017
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Aleppo: „Wir müssen alles wieder aufbauen, aber wir sind nicht allein“
Aleppo: „Wir müssen alles wieder aufbauen, aber wir sind nicht allein“
Aleppo war früher eine großartige Stadt, aber dann fielen auf sie Tod, Blut und Zerstörung. Dennoch gibt es jetzt auch viele Anzeichen von großer Hoffnung. Monsignore Abou Khazen, Bischof der lateinischen Kirche in Aleppo, traf sich mit Mitarbeitern der Vereinigung pro Terra Sancta (ATS). Aleppo ist eine der Städte, die im Syrienkonflikt am schlimmsten zerstört wurde, sagte der Monsignore, aber jetzt versucht sie, wieder aufzustehen. In den letzten Jahren wurde die Geschichte der Stadt auch zu einer Geschichte ihrer Freunde und Helfer. Monsignore Khazen stellte fest: „Ohne euch hätten wir uns nicht wehren können“. An der im Altertum sogenannten „Seidenstraße“ in der Region des Heiligen Paulus gab es eine reiche Stadt, die einst wegen ihrer Schönheit im ganzen Nahen Osten bekannt war: Die Stadt Aleppo. Heute liegt vieles von ihr in Trümmern infolge des Syrienkonflikts, der schon über sechs Jahre wütet. Im vergangenen Dezember wurde die Stadt befreit, aber es muss alles wieder aufgebaut werden. „Während der ersten anderthalb Jahre des Krieges wurde sie zunächst verschont. Dann begannen die Milizen langsam in die Stadt eAleppo distruttainzudringen. Mit der Zeit hatten sie die Stadt ganz von der Außenwelt abgeschnitten und sperrten die Versorgung mit Wasser und Licht. Terror und Zerstörung folgten bald danach“. Diese Worte sprach Monsignore Abou Khazen, Bischof der Katholiken des lateinischen Ritus in Aleppo, als er sich mit Mitarbeitern der Vereinigung pro Terra Sancta (ATS) in Mailand traf. Er freue sich hier zu sein, sagte er. Er sei froh, dass er die Menschen jetzt kennenlernt und sich bei ihnen bedanken kann, die während der ganzen Jahre die Arbeit der Franziskaner der Kustodie des Heiligen Landes bei ihrer Hilfe für die dortige Bevölkerung unterstützt haben. „Ohne eure Hilfe hätten wir uns nicht wehren können“, sagt er sichtlich bewegt. Allerdings meint Bischof Abou Khazen damit nicht nur die sehr wichtige wirtschaftliche Hilfe. „Eure Nähe war und ist sehr wichtig, weil wir uns nicht mehr verlassen fühlen. Wir Christen waren etwa 180.000 Menschen – und schon damit eine Minderheit – nun sind wir an die 30.000 bis 40.000. Trotzdem sind wir keine unterdrückte oder verfolgte Minderheit mehr; wir sind Teil einer Großfamilie, die uns liebt und uns nahe ist. Das bedeutet uns viel. Also: Vielen Dank!“ Heutzutage läuft das Leben in Aleppo weiter, und unter den Geflüchteten gibt es auch welche, die zurückkehren. Aber die Wunden sind noch tief, und es gibt viel Aufbauarbeit, wo dies überhaupt möglich ist. „Mit eurer Hilfe haben wir schon angefangen, einige Häuser und Wohnungen wieder aufzubauen, aber wir haben noch über 3.000 Anfragen! Die Verteilung von Lebensmittelpaketen und Medikamenten geht weiter, ebenso die Hilfe zur Arbeitssuche für diejenigen, die alles verloren haben. Überdies gibt es etwa 6.000 Kinder im Alter von vier Jahren und älter, die unter den Trümmern zurückgelassen wurdenMacerie aleppo. Die meisten von ihnen sind Kinder von Jiihad-Milizen und den Frauen, die aus dem Ausland nach Syrien kamen, um die Kämpfer zu begleiten. „Für die Gesellschaft sind sie ein schlechtes Saatgut. Keiner will sie haben. Aber wir überlegen uns, was wir tun können“, sagte Bishop Abou Khazen. Es wird noch viel gelitten, aber Bischof Abou Khazen ist zuversichtlich, weil es über die Hilfe hinaus auch Zeugnisse der Hoffnung gab und noch gibt. Da gibt es zum Beispiel die Ordensleute, die das Land nie verlassen haben, „und zwar nicht eine einzige Ordensfrau und nicht ein einziger Ordensmann“. Oder die Einheit, die zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen gewachsen ist, auch zwischen Christen und Muslimen: die so genannte „Blut-Ökumene“. Das ist der einzige Weg für den Wiederaufbau.

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