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Person des Monats: Bruder Ibrahim, Pfarrer von Aleppo in Syrien

28 Juli 2015
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Person des Monats: Bruder Ibrahim, Pfarrer von Aleppo in Syrien
Person des Monats: Bruder Ibrahim, Pfarrer von Aleppo in Syrien
Bruder Ibrahim Alsabagh ist Pfarrer in Aleppo. Geboren in Damaskus, ist er nach dem Studium in Rom nach Syrien zurückgekehrt, um bei seinem Volk zu sein. Wir haben mit ihm am Telefon gesprochen, um ihn zu bitten, uns zu erzählen, was es für ihn bedeutet, seinen Glauben in einem derart zerstörten Ort wie Aleppo zu leben. Pater Ibrahim, was macht es Dir möglich, in einem Ort wie Aleppo zu bleiben, gebeutelt und erschöpft von absurder Gewalt, von der wir in diesen Tagen ständig hören? Der erste Grund ist der Wille Gottes, nach dem ich mein Leben ausgerichtet habe. Ich habe einmal einen Pakt mit dem Herrgott geschlossen, als er mich ganz klar aufgefordert hat, Ihm zu folgen. Ich habe zu Ihm gesagt: „Herr, das Leben mit Dir kann ziemlich schwierig sein, aber ohne Dich ist es unmöglich. Ich schaffe es nicht, von Dir entfernt zu leben.“ Und dann, als ich den Ruf vernommen habe, als Priester für andere, andere Familien, zu sorgen, habe ich ihn gebeten, meine Stelle in meiner Familie einzunehmen. Das ist mir passiert, als ich etwa 19 Jahre alt war, aber es ist ein Geschehnis, das ich immer in meinem Herzen bewahrt habe. Für seine Familie zu sorgen, für sein Volk: Das ist sein Wille, und dazu bin ich, in aller Ruhe, bereit, an jeden Ort zu gehen, wo ich das Gefühl habe, von Ihm beauftragt zu sein. Als man mir gesagt hat, ich solle nach Aleppo gehen, hatte ich keine Angst, auch wenn mir klar war, dass ich hier ein schweres Kreuz zu tragen haben würde unter diesen Lebensbedingungen; aber ich hatte immer den Pakt mit dem Herrn im Kopf, und so gehe ich mit Liebe diesen Weg weiter, in aller Ruhe. Hast Du nie Angst? Die Dinge, die Angst machen, werden besiegt durch die Güte des Herrn, der alles lenkt, und das lässt uns oftmals Dinge schaffen, von denen wir glaubten, sie niemals bewältigen zu können. Auch jetzt, da ich hier bin, spüre ich den Heiligen Vater, eine Süße, dass ich mir sage: „Ich bin aber nicht so liebend, so sanft! Ich habe nicht die Kraft, bis zu diesem Punkt zu lieben!“ Mit dieser Erkenntnis werde ich mir seiner Gnade bewusst, die hinter allem steht und die von Ihm kommt. Wirklich, sobald wir uns in Seine Hände begeben, lebt Er in uns, wie es San Paolo sagt. Wie lebt Ihr die Gemeinschaft innerhalb der Universalkirche? Wir haben ein konkretes Problem mit der Kommunikation, der Verbindung: mal geht das Telefon, dann wieder nicht. Aber ich versuche jeden Tag, mitzubekommen, was der Papst sagt. Nach meinem letzten Besuch in Italien ist mir klar geworden, wie präsent wir in Euren Gebeten sind, denen der Pfarreien und Priester, vieler Geweihter, die Wachen für uns abhalten. Das macht Mut. Was hast Du uns, die wir hier in Europa leben, zu sagen? Vor allem nicht aufhören, für den Mittleren Osten zu beten, für die Christen in Syrien und Aleppo ganz besonders, denn Beten ist ein Zeichen des Glaubens, und hält die große Gemeinschaft zwischen uns lebendig. Und dann…hier fehlt es an allem, manches Mal können wir nicht einmal sagen, was wir wirklich benötigen. Wenn es Hilfen gibt, können wir vieles tun, um den Menschen zu helfen, auch mit wenig. Vergesst nicht die Großherzigkeit, wie es auch die Lesung einige Sonntage zuvor gesagt hat. San Paolo hat persönlich die besondere Kollekte für Christen in Schwierigkeiten in Jerusalem durchgeführt, und dazu eingeladen, die Barmherzigkeit zu festigen, die in den Herzen existiert dank der konkreten Hilfe für alle anderen Kirchen in Schwierigkeiten. Hoffen wir weiterhin auf die Vorsehung und seien wir uns dessen gewiss, dass es uns nie an etwas mangeln wird.
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