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Oase der Nächstenliebe in Damaskus. Die erste Station unserer Reise nach Syrien

22 November 2017
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Oase der Nächstenliebe in Damaskus. Die erste Station unserer Reise nach Syrien
Oase der Nächstenliebe in Damaskus. Die erste Station unserer Reise nach Syrien
Wir erreichen Damaskus nach Sonnenuntergang und staunen über den Anblick: wir sehen vor uns eine beleuchtete Stadt. Vor sechs Monaten hätten wir das für unmöglich gehalten, aber nun scheint der Strom kein großes Problem mehr zu sein. Während wir uns dem franziskanischen Kloster nähern, wird unser erster Eindruck bestätigt: die Stadt ist endlich zum Leben zurückgekehrt, und es gibt eine konkrete Hoffnung, dass der Krieg fast zu Ende ist. Der Gang durch den Markt vor der großen Moschee ist beschwerlich. Es sind zwar keine Touristen da, aber die Händler haben viel zu tun. Sie hören ihren Kunden zu, die endlich ein bisschen Geld haben, um ein Halstuch, Gewürze oder einfach ein Stück Seife zu kaufen. „Nach der Befreiung von Aleppo fingen wir an zu hoffen“, sagt Pater Bahjat, der Vorsteher des franziskanischen Klosters Bab Touma in Damaskus. Das ist kein naiver Optimismus. Schwester Yola bestätigt uns das auch, während sie uns in den Kindergarten führt, der neben dem Paulus-Denkmal steht (nach der Tradition soll Saulus aus Tarsus JesAsilo a Damascous an dieser Stelle begegnet sein). Die Einrichtung hat nie aufgehört, während der Kriegsjahre Kinder aufzunehmen. Die Räume des Kindergartens sind vollkommen renoviert. Hier werden 140 Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren mit Herzlichkeit empfangen. Aber vor einem Jahr war dieses Gebäude baufällig. „Dank der Mittel, die uns die Vereinigung pro Terra Sancta (ATS) sandte, konnte uns die Arbeit wunderbar gelingen. Und wir können alle Kinder aufnehmen, selbst diejenigen, deren Familien das Kindergartengeld nicht zahlen können.“ Dieses Wunder der Nächstenliebe ist möglich geworden durch diDamasco asiloe vielen Förderer, die in den letzten Jahren das syrische Volk nicht im Stich gelassen haben. Die Dankbarkeit der Schwester Yola und der Erzieherinnen gilt denen, „die uns in den Jahren nicht alleine ließen“ sagt sie. In den Kinder gruppen findet man aber eine leidvolle Menschheit. Es gibt zum Beispiel die Maryam , die erst fünf Jahre alt ist, und deren Mutter vor wenigen Monaten gestorben ist. Sie ist schüchtern, sie antwortet kaum. Sie schaut uns mit ihren kleinen blauen Augen an, aber sie kommt uns nicht näher, obwohl Schwester Yola sie immer ruft: „Taali, taali!“ Das heißt „Komm her, komm her!“ Umsonst. Maryam versteckt sich noch bei den anderen Kindern. „Sie hat ihre Mutter am 26. März verloren“, erzählt uns die Schwester. Es war für sie und ihre Schwester ein schrecklicher Schicksalsschlag. „Seit dieser Zeit spricht sie nur noch ein paar Worte.“ Ihre Hände zittern von Zeit zu Zeit, und ihr Blick verliert sich ins Leere. „Wenig Tage nach dieser Tragödie am Ostersonntag nahm sich ihr Vater das Leben. Ehe er starb, rief er seine Kinder zu sich und sagte dem ältesten Sohn Stefan „Papa ist für eine kurze Zeit weg. Ich empfehle dir deine Schwestern. Du musst für sie sorgen.“ Sie haben ihn nie mehr gesehen. Als er merkte, dass sein Vater nicht mehr zurückkommen würde, wollte Stefan seine Schwestern nicht mehr sehen. Er wollte sich an seinem Vater rächen. Er wollte dem Vater nicht gehorchen, der ihn betrogen hat. „Nachts hören wir ihn weinen und schreien“, sagen uns seine Onkel. „Er beschuldigt seinen Vater, dass er ihn angelogen und enttäuscht hat. Manchmal droht er auch damit, dass er sich das Leben nehmen wird“. Die Narben vom Krieg und der Zeit danach werden erst nach vielen Jahren heilen. „Die einzige Hoffnung besteht darin, dass die Kinder sich wirklich geliebt fühlen, nachdem alle sie im Stich gelassen haben“, so Schwester Yola. Das gilt für Stefan und Maryam, aber es gilt auch für die anderen Kleinen, die morgens in die Gruppenzimmer eintreten, schön ordentlich in einer Reihe. Der Krieg konnte diese Schönheit nicht zerstören. Schwester Yola wünscht, dass diese Schönheit in ihrer großen Familie weiter wächst. Und dass die Hoffnung ebenfalls wächst. Wir wollen diese Hoffnung mit Ihrer Hilfe unterstützen. Denn wie beim Heiligen Paulus können sich so viele Herzen in Syrien noch bekehren, obwohl das Land durch den Konflikt auseinandergerissen wurde. Heute erwacht diese Hoffnung zum neuen Leben.

Unterstützen Sie diese kleinen Wunder der Nächstenliebe in Syrien!

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